2022 war einzigartig und in vielerlei Hinsicht anders als die Vorjahre. Anna Smirnova, Leiterin von AsstrA Industrial Project Logistics in Grossbritannien, fasst die Ergebnisse der 12 Monate in der Logistikbranche zusammen.
Das vergangene Jahr widersetzt lässt sich nicht standardmässig analysieren. Anfang 2022 stellten die COVID-19-Pandemie und ihre wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen weiterhin eine kritische Bedrohung für die ganze Welt dar. Im Februar konfrontierten wir mit einer neuen geopolitischen Realität. Sanktionen gegen den grössten Exporteur von Öl und Gas haben zu einem Anstieg der Treibstoffpreise geführt. So begann das Jahr. Aber alles der Reihe nach.
Januar
Rückblickend können wir sagen, dass der Januar ruhig verlaufen ist und alle bereit waren, sich den Folgen der Pandemie zu stellen. Zu Beginn des Jahres setzten sich der Ausbruch von COVID-19 und die Schließung einer Reihe von Häfen und Industrieunternehmen fort, was zu einer weltweiten Verlangsamung des Warenverkehrs und einer erhöhten Verbrauchernachfrage führte. Verzögerungen und steigende Preise kamen für niemanden überraschend. Der ganze Ernst der Lage wurde deutlich, nachdem sich an der belarussischen Grenze lange Schlangen gebildet hatten. Mehr als 40 Stunden in Koroszczyn und etwa 65 Stunden in Bobrowniki – so lange mussten Lkw-Fahrer warten, um die polnisch-weißrussische Grenze zu überqueren.
Februar
24. Februar 2022. Wenn die Pandemie der globalen Lieferkette Schaden verursacht hat, so hat die militärische Invasion in die Ukraine diese in die Knie gezwungen. Zusätzlich zu allgemeiner Unsicherheit hat dies Hindernisse für den Markt geschaffen und die Bewegung von Waren wie Autoteile, Öl und Getreide gestört.
März
Die Lieferkette ist im Chaos versunken und die Situation wird immer schlimmer. Die Güterlager am Flughafen Pudong (Shanghai) sind aufgrund strenger Testprotokolle für COVID-19, die in Chinas größter Stadt nach dem Ausbruch des Coronovirus eingeführt wurden, überfüllt. Im Hafen von Shanghai-Ningbo warten mehr als 120 Containerschiffe. In Shenzhen, einem wichtigen Produktionszentrum im Süden des Landes, stiegen die Transportkosten aufgrund hoher Rückstände und eines Mangels an Fahrern nach ähnlichen Covid-Beschränkungen um 300 Prozent. Große Häfen, die schon immer wie am Schnürchen liefen, erleben überall Verzögerungen. Containerschiffe liegen im größten in der ganzen Geschichte Stau mehrere Tage still. Die Liste geht weiter und weiter.
April
Chaos auf Flugrouten nach Schließung des russischen Luftraums. Die EU verhängt beispiellose Sanktionen gegen Russland. Russland verhängt Gegensanktionen.
Mai
Die höchsten Raffineriemargen für Diesel und Benzin in Europa und den USA, die durch die reduzierten Lieferungen aus Russland verursacht wurden, haben die Preise für einige Rohöle auf Rekordhöhen in die Höhe getrieben.
Juni
Wir bewahren Ruhe. Dies ist nur ein Jahresüberblick.
Häfen in Nordwesteuropa wie Rotterdam, Bremerhaven, Hamburg und Antwerpen sind im Juni am stärksten überlastet. Darüber hinaus kommen Schiffsfahrpläne auf der ganzen Welt ständig durcheinander, was dazu führt, dass die Schiffe außerhalb der offiziellen Fahrpläne anlaufen, was die Verteilung der Liegeplätze für Schiffe erschwert.
Juli
Die globalen Lieferketten stehen weiterhin vor Herausforderungen, da der Wasserstand im Rhein, einer wichtigen Schifffahrtsader, aufgrund des heißen, trockenen Wetters in Nordwesteuropa weiter sinkt.
August
Streiks in britischen Häfen. Rund 2.000 Beschäftigte im Hafen Felixstowe, dem größten Containerhafen Großbritanniens, sind für 8 Tage in den Streik getreten, um angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten in Großbritannien höhere Löhne zu fordern. Die Stromkosten in Großbritannien stiegen um 64,2 %.
September
Rapid steigende Inflation. Für die Welt der Logistik bedeutet dies, dass Lager mit Beständen überfüllt sind, die Unternehmen nicht verkaufen und dann durch neue Produkte ersetzen können. Dies wiederum führt zu einem Ungleichgewicht von Containern in Häfen und Terminals in ganz Europa, was hohe Kosten für Wartung und Liegegebühren nach sich zieht und den Betrieb verlangsamt.
Oktober
In Fenylitka wurde Europas grösstes landgestütztes intermodales Logistikterminal eröffnet. Europas grösstes und modernstes landgestütztes intermodales Terminal mit nachhaltigem Konzept wurde in Rekordzeit mit einer privaten Investition von über 40 Milliarden HUF in Fenyeslitka, in unmittelbarer Nähe der ungarisch-ukrainischen Grenze, gebaut.
November
Produktionsunterbrechung in Großbritannien: Die britischen Strompreise für Vorleistungen stiegen im Jahresvergleich um über 500 %, wobei die Preise allein im August um 64,2 % stiegen. Großbritannien steht vor dem Winter in der unsichersten Energiesituation in Europa. Die Folgen davon sind noch nicht bekannt, aber es ist möglich, dass es in Großbritannien im Winter zu Produktionsunterbrechungen kommt, die zu einem Rückgang des Straßengüterverkehrs führen.
Dezember
Der Dezember ist eingetreten und es sind zugleich auch die vorweihnachtliche Hektik, Schneefälle, Minusgrade und zahlreiche Proteste gekommen.
Dieses Jahr hat uns vor die schwierigsten Prüfungen gestellt, aber gleichzeitig waren wir überzeugt, dass sich immer eine positive Lösung finden lässt. Und egal, wie schwierig es scheinen mag. Danke an das gesamte AsstrA-Team für diese 12 Monate. Ich freue mich auf die Fortsetzung.
AsstrA Deutschland GmbH
AsstrA ist Ihr professioneller Begleiter in der Welt der Logistik. Wir bieten Ihnen umfassende Transport- und Logistiklösungen für Kunden aus vielen Branchen an, wobei wir uns auf die Bedürfnisse und Prioritäten der einzelnen Kunden konzentrieren:
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